Pflanzendünger aus dem Garten
Organischer Dünger und Jauche selbst gemacht
Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen ist im Garten genauso wichtig wie das im Zaum halten von Schädlingen. Dazu muss man allerdings nicht in die Chemiekiste greifen, viel besser kann man auf ganz natürliche Weise düngen und Schädlinge bekämpfen.
Tee, Brühe oder Jauche?
Während beim Tee frische oder getrocknete Pflanzenteile mit heißem Wasser übergossen werden und anschließend für eine gewisse Zeitspanne ziehen, wird die Brühe nach einem Tag noch einmal zusätzlich aufgekocht. Die Jauche braucht dagegen bedeutend mehr Zeit und wird mit kaltem Regenwasser angesetzt. Dazu werden in einem großen Gefäß (Achtung: kein Metall) grobe Pflanzenteile eingebracht und so mit Regenwasser übergossen, dass sie bedeckt sind. Während das Ganze mindestens zwei Wochen gärt, muss täglich umgerührt werden. Schäumt die Jauche nicht mehr, ist sie fertig, kann aber nur verdünnt ausgebracht werden, um die Pflanzen nicht zu verätzen. Im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt ist die Jauche ein optimaler Dünger und vertreibt so manche Schädlinge.
Brennnessel
Als organischer Dünger wird die Brennnesseljauche sehr geschätzt. Sie kräftigt Starkzehrer wie Gurken, Kohl, Porree, Tomaten und Zucchini, aber auch Obst- und Blühpflanzen. Der Brennesselsud mit einer Sprühflache aufgetragen, hält Läuse sowie Spinnmilben fern.
Schachtelhalm
Die Jauche des Schachtelhalms stärkt die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Pilze und wirkt als Fungizid. Sie kann auch direkt auf die erkrankten Blätter gesprüht werden, dies sollte aber eher in den frühen Morgen-oder Abendstunden passieren, um ein Verbrennen der Blätter zu vermeiden.
Der Schachtelhalm kann auch als Brühe gereicht werden. Muss dann aber öfter und regelmäßiger dem Gießwasser beigegeben werden.
Knoblauch / Zwiebel
Die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Pilzkrankheiten sowie Milben erhöhen Aufgüsse oder Jauchen mit Knoblauch oder Zwiebeln.
Knoblauch-Tee unverdünnt auf das Blattwerk der Pflanze gesprüht hilft gegen Mehltau.
Als Sud hilft Knoblauch gegen Sternrußtau, Mehltau und Blattläuse.
Zwiebel-Tee gespritzt hilft gegen Pilzkrankheiten bei Beerenobst, Kartoffeln, Tomaten und gegen Milben, insbesondere Erdbeermilben. Kann auch mit Knoblauchtee vermischt werden.
Zwiebeljauche in der Verdünnung 1:10 dem Gießwasser beigemengt, stärkt die Pflanze und beugt Pilzkrankheiten vor.
Beinwell
Dank seines hohen Kaliumanteils in den Wurzel dient die Beinwelljauche als biologischer Dünger und fördert das Wachstum von Wurzeln sowie die Knollen- und Fruchtbildung. Die Jauche alle 14 Tage dem Gießwasser beimengen.
Rainfarn
Als Brühe oder Jauche kann der Rainfarn ganzjährig gegen Ameisen, Blattläuse, Erdraupen, Insekten, Wurzelläuse angewendet werden.
Im Frühjahr oder Herbst gespritzt hilft die Rainfarn-Brühe gegen Blattwespen, Brombeer- und Erdbeermilben, Erdbeerblütenstecher, Erdflöhe, Himbeerkäfer, Himbeermilben, Mehltau, Nematoden, Rost, Spinnmilben an Gemüse.
Holunder
Die Jauche aus einem Kilogramm frischer Holunderblätter und zehn Litern Wasser vertreibt Maulwürfe und Wühlmäuse und hilft auch gegen Ameisennester.
Wermut
Wermut-Tee unverdünnt im Frühjahr auf die Blätter gesprüht hilft gegen Blattlaus, Brombeer- und Erdbeermilbe sowie Kohlweißlingsraupe.
Wermut Brühe gesprüht hilft gegen Apfelwickler, Blattläuse, Kohlweißlingsraupen, Milben an Erdbeeren und Beerensträuchern, Möhrenfliege, Zwiebelfliege
Gegen Ameisen auf dem Rasen hilft dagegen Wermutjauche. Hierzu nimmt man 300 g frisches oder 30 g getrocknetes Kraut und zehn Liter Regenwasser.
Rhabarberblätter
Rhabarberblättertee gespritzt ist besonders wirksam gegen Bohnenblattläuse, Lauchmotten und Raupen. Zusammen mit Steinmehl wirkt es vorbeugend gegen echten und falschen Mehltau.
Mit Rhabarberblätterbrühe 3 Tage hintereinander die Pflanzen spritzen. Hilft gegen Lauchmotten und schwarze Läuse auf Bohnen, Holunder und Sauerkirschen.
Die Jauche aus Rhabarberblättern ist besonders wirksam gegen Schnecken. Zwischen die Reihen gegossen, hinterlässt sie einen weißen, schleimigen Belag, den die Schnecken meiden
Grüne Walnüsse und Blätter
Gegen Blattläuse hat sich die Jauche aus den grünen Früchten und Blättern des Walnussbaumes bewährt. Vor dem Aussetzen der Pflanzen auf den Boden gesprüht wirkt sie gegen Pilzeerkrankungen.
Pflanze | Wirkungsweise | Art der Anwendung |
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Ackerschachtelhalm | Stärkt die Zellwände durch Kieselsäurebeugt Pilzen vorenthält Kalium und Saponin | als Jauche gießen als Brühe gießen oder sprühen |
Brennnessel | Düngt die Pflanze (Stickstoff, Kieselsäure, Eisen)Kräftigt direkt die Pflanzenteile | als Jauche gießen über die Pflanze sprühen |
Zwiebel | Beugt Pilzen, Bakterien und Möhrenfliege vor | als Tee oder als Jauche |
Beinwell | Kalium, Kieselsäure, Gerbstoffe sind gute Dünger | als Tee oder als Jauche |
Schafgarbe | Beugt Pilzen und saugenden Schädlingen vor | als Kaltwasserauszug |
Produkt | Zubereitung | Anwendung |
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Jauche | 2 – 3 Wochen gären lassen | 1:20 als Düngung1:50 als Blattdüngung |
2 – 3 Tage ziehen lassen | 1:50 zur Schädlingsabwehr | |
Brühe | 24 Stunden einweichen, 15 – 30 Minuten kochen, filtern | 1:10 vorbeugend, als Abwehr1:20 als Blattdüngung |
Tee | Pflanzen mit kochendem Wasser übergießen, 15 – 20 Minuten ziehen lassen | unverdünnt zur Schädlingsabwehr, Bodenpflege |
Kaltwasserauszug | 24 Stunden – 3 Tage stehen lassen | 1:1 verdünnt oder unverdünnt zur Schädlingsabwehr und zur Bodenpflege |