Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung im Kleingarten – Was jeder tun kann

Die natürliche Nacht ist für viele Tiere und Pflanzen überlebenswichtig. Doch immer mehr künstliches Licht stört das Gleichgewicht: Das betrifft nicht nur Großstädte, sondern mittlerweile auch viele Gärten. Dabei ist künstliche Beleuchtung im Garten oft aus biologischer Sicht überflüssig und hat teils gravierende Folgen für Flora und Fauna.

Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen

  • Nachtaktive Pflanzen blühen abends und locken nächtliche Insekten an, was wiederum Fledermäusen und anderen Tieren zugutekommt.
  • Übermäßige Teichbeleuchtung fördert das Algenwachstum und stört nachtaktive Wasserbewohner wie Flohkrebse, Frösche und Fische.
  • Künstliches Licht beeinträchtigt auch Pflanzen: Bäume in der Nähe von Straßenlaternen schlagen früher aus und behalten länger ihre Blätter – das macht sie frostempfindlicher. Nächtliche Beleuchtung kann zu einem pflanzlichen „Burn-out“ führen, weil die Pflanzen nicht richtig ruhen.
  • Bestäubung und Fruchtbildung: Beleuchtete Obstbäume und Gemüsegärten werden seltener bestäubt und tragen weniger Früchte.

Tipps für einen nachtfreundlichen Garten

  • Licht nur einschalten, wenn es wirklich benötigt wird. Zeitschaltuhren helfen, die Dunkelheit zu erhalten.
  • Weniger ist mehr: Mit zurückhaltender Beleuchtung, wenigen und schwachen Leuchten, statt mit grellen Bodenstrahlern oder Baumbeleuchtung.
  • Nur nach unten leuchten: Abgeschirmte Lampen reduzieren Lichtstreuung und schützen Tiere.
  • Warmweißes Licht (< 3000 Kelvin): Reduziert Störung von biologischen Rhythmen bei Mensch und Tier.
  • Auf Solarleuchten weitgehend verzichten: Ihre Produktion und Entsorgung sind ökologisch problematisch und sie haben eine kurze Lebenszeit.

Der beste Tipp für eine naturnahe Gartengestaltung: Verzichten Sie auf Beleuchtung, wo etwas Ruhe und Nacht erwünscht ist! Das ist am umweltfreundlichsten und schützt Insekten, Nachtvögel, Pflanzen und Nachbarschaft.

Weitere Empfehlungen

Neben Lichtschutz können nachtaktive Pflanzen wie die Nachtkerze gezielt gepflanzt werden. Sie blüht abends, riecht wunderbar und bietet nachtaktiven Bestäubern Nahrung.